Page 22 - gasolin#05
P. 22
rrIIrI--I Schatten in den Hinterhöfen . . . Alle schienen ziem-
lich angetan von dem Zetg. Der Planet ist noch nie-
mals zu retten gewesen; aber wenigstens bleiben
Alibis. . .
I I Aktionen für unsere Hämorrhoiden und den. abge-
sackten Blutdruck. Versuche aus dem Schrott noch
I I ein illustratives Comeback zu machen . . . eine Grei-
fer-Story im fri.ihen Hollywood Stil. Ein Grund ftir
die Leute, die mitgemacht hatten, den Apparat ab-
I llarllfollmann I zuschalten. Flüchtige Atemfetzen und notdürftige
Notizen auf dem Clo: Aktendeckel, unter denen un-
sere Seele verramscht wird . . . abgehalfterte Halluzi
I I nationen Dreck und zerfallene Aaleitungen:
montags in den Tageszeitungen. Ein Fortsetzungsro
I I man . . . das Fernsehen, das im letzten Sctrlupfwin-
kel der Sechziger Jahre Pornostreifen dreht. Vor den
Absperrungen müde Junkies, denen die morschen
Zähne aus der Wange eitern. Feierabendgestank.
Eine kochende Atmosphäre, Uringeruch verklebt die
Poren, füllt die Nasenschleimhaut auf . . . rote und
lnUNIll'trNi blaue Streifen unter der zuckenden Haut . . . eine
passable Galerie fürs zahlende Publikum.
I Dmus , Fußboden aus Glas & von unten beleuchtet . . . ein
Im halbwachen Zustand auf etwas lauern . . der
Typ vom Dezernat sctrlug Pepe an die'lVand. An die
tapezierten Wände, gegen die sie dich drücken, wenn
du einen hochkriegst. Das LSD-Ende. Niemand war
I I mehr da, aber ich wußte, daß es Verhöre gab - die
sogenannte Untersuchung war noch in Gang. Eine
Handvoll Tabletten in der Tasche und keiner hler,
I I dem man sie ins Glas wirft. Füfute ein Telefonge-
spräch . . . die Pläne hingen klar an der Wand . . . ein
I I alter Film über Mandalasüchtigkeit . . . Phrasen aus
verborgenen Räumen. Mit der Tetzten Zigarette zer
trat ich auch die Angst im Bauch. Der Psycho'Trail:
I I eine Parapsychologin, die dich im Hippieschlupfwin'
kel aufsucht. Ein Bündel mit Fragebogen unterm
Arm. Ich unterbrach mein mtihsam kontrolliertes
I I Selbstgespräch. War mit dem V/agen gekommen und
ging aus dem Schizodunst hinaus auf die Straße.
Schatten auf ruhigen Sohlen sctrleichend wie die
I I Angst, sie waren hinter den Plänen her. Die Con-
nections sind aufgelöst, die Zeit zerbrochen. Allge-
I I mein wird jetzt wieder auf subversives Schulter-
klopfen gemacht. . . auf unserProgramm... auf
I I das Bewußtsein von Sister Morphine und ein Quent-
chen läppischer Wahrscheinlichkeit . . . dazu ein bß-
chen kotzen und die alte Angst schreit nach Revolu-
tion, nach Aufhören, nach dem Ende. Ich habe mich
I I mit Kinofilmen eingedeckt . . . das Röcheh der G-
men, die dichtgemachten Mösen . . . unauffälliges
I I Verhalten in den Wartesälen zwischen Wien und
Buenos Aires . . ,,die Schweine tricksen uns aus"
. . . ,,stell den Scheinwerfer an", die verschimrnelte
I I visuelle Plastikornamentwelt zerfdllt in die alten
Grundsätze . . . in die alten gelben Kalenderblätter,
I I in die Vergleiche mit einer verschmierten Klassik.
Nach Hause gehen, den Fernseher andrehen und die
I I Bullen stampfen lassen . . . Homos marschieren aus
dem Prospekt heraus. . . schieben dir eine Schachtel
in die Hosentasche und verschwinden in den Vor-
I I stadtlokalen zwischen dem Gratismenü und dem
dichtgemachten Hirn. Kleine Bruchstücke aus der
Perspektive des Kinobesuchers der Napalm-Rhetorik
I I . . . es ist höchste Zeit, der Verlierer zu sein . . . die
Notizblätter in die Straßen zu streuen. Es ist aus mit
J dem Halbschlaf im Wohnzimmer, vor den Pseudo-
elektroniken, vorm Papiergeldpanorama . . . Versu-
IIIIIII che, die dir endgültig klarmachen, daß du dirs leisten