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Lyrische Interpretation



            Farbiges Gedankenspiel





         Wenn der Wecker 6.00 Uhr seine Arbeit verrichtet, liegt unsere Welt im Dunkeln.
         Wir sehen nichts. Blind schalten wir eine Lichtquelle an, schlagartig wandelt sich die
         Schwärze zu einer farbenfrohen Pracht. Erst das Licht lässt uns Farben erkennen.

         Wir reiben uns den Schlaf aus den Augen. Für die Funktionalität gehört ein Kaffee
         zum morgendlichen Ritual, ohne ihn startet der graue Alltag mit Nüchternheit für
         die Schwarzmaler.


         Danach folgt die Reinheit. Nach dem Duschen begeben wir uns mit weiß geputzten
         Zähnen zum braunen Sessel. Altmodisch und schwer wirkt er, lädt zum Faulenzen
         ein.


         Nichtsdestotrotz raffen wir uns auf, raus ins Grüne. Die Sommerfrische gibt uns
         für Bruchteile von Sekunden unsere Jugend zurück. Beruhigend, fast friedlich, legt
         sich der blaue Himmel über uns, verspricht Beständigkeit. Das strahlende Gelb der
         Sonne verleiht den nötigen Optimismus.


         Auf geht es, ins lebendige, farbenfrohe Getümmel ... um in schwarz-weiß zu foto-
         grafieren.
















































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