Page 8 - soulofstreet
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nach Motiven und sortierte sie in meinem meiner Gegenwart und der Vielzahl be-
Kopf. sonderer Augenblicke in Kontakt zu kom-
men.
Ich machte mehrmals die Erfahrung, wie
ärgerlich es war, wenn ich mit dem Gefühl Im Februar 2014 begleitete ich meine
nach Hause ging, einen bedeutenden Au- Mutter nach Tarquinia, einer Stadt in Ita-
genblick des Lebens nicht fotografiert zu lien und Geburtsort meiner Mutter, in der
haben, weil ich keine Kamera dabei hatte. ich als Kind mit meiner Familie viele
Sommer am Meer verbracht hatte.
Heute beschreibe ich es gern so: Aus ei-
ner Leidenschaft entwickelte sich eine Nachdem seit meinem letzten Besuch 22
Passion, die zu einer Obsession geworden Jahre vergangen waren, erschloss sich mir
ist. die Möglichkeit einer kurzen emotionalen
Zeitreise.
Ich bin der Meinung, dass die Streetfoto-
grafie in ihren ganzen Facetten, ob doku- Diese machte ich mir fotografisch zunutze.
mentarisch, Reportage oder die Kunst, die Ich konnte die Herangehensweise meiner
aus ihr entstehen kann, allen übrigen Be- Fotografie ausbauen und habe meine Mut-
reichen der Fotografie weit überlegen ist. ter auf ihrer letzten Reise in ihre Heimat-
stadt neu kennengelernt.
Warum?
Ich fertigte Streets, in denen ich versuch-
Streetfotografie ist die gefühlvollste und te, meine Mutter motivisch einzubinden.
ehrlichste Möglichkeit, die mir eine Kame- Manchmal fotografierte ich sie ganz
ra bietet. Sie gibt mir die Chance, mit spotan, einige Aufnahmen sind aus-