Page 12 - soulofstreet
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In welchem Genre siehst du deine Art Menschen am Rande der Gesellschaft sind
zu fotografieren? Wie würdest du keine Tiere im Zoo, auf die man aus
deinen Stil beschreiben? größerer Entfernung mit dem Teleobjektiv
draufhält.
Ich sehe meine Art des Fotografierens Eine Bühne bekommen meine Pro-
schwerpunktmäßig als Streetlife- tagonisten durch Vorträge und Aus-
Fotografie, mit überwiegend deutlichem stellungen, und besonders freue ich mich
Unterbau einer Dokumentation für soziale natürlich über die große Bühne durch sehr
und politische Fragestellungen. Im gute Platzierungen zu meiner Art der
Brennpunkt stehen dabei häufig Menschen Streetlife-Fotografie bei diversen Foto-
mit ihren Geschichten am Rand der Wettbewerben (z. B. 1. Plätze beim Foto-
Gesellschaft wie z. B. Straßenkünstler, wettbewerb von Pixum/Magazin camera
Obdachlose, Migranten etc. Viele meiner „Stadtgeschichten“, Kölner Bank „Zu-
Fotos entwickeln sich auch aus einer friedenheit“, Deutscher Zenith-Fotopreis
Vielzahl oftmals sehr berührenden „Muslime in Deutschland“ u.v.m.).
Gesprächen mit diesen Menschen. Daneben bzw. als „Beifang“ zu meinen
Manchmal haben sie Wünsche, wie sie Street-Touren freue ich mich natürlich auch
fotografiert und gezeigt werden möchten. über den besonderen Schnappschuss, der
So entwickeln sich Ideen für Fotos, die dem dann möglich wird, wenn man zum
einzelnen gerecht werden. Damit richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist und
verbunden ist immer der Versuch, ganz eine bereits „präparierte“ Kamera mit den
nah an meine Motive heranzukommen, richtigen Einstellungen für den
ohne dabei voyeuristisch zu wirken. Ich Schnellschuss mit sich führt. Skurrile und
versuche auch nicht, diese Randgruppen andere besondere Momente gibt es immer
als Opfer zu sehen, sondern als Menschen wieder, die ein sehr schnelles Handeln
mit Stolz und Würde. Ich gebe ihnen einen verlangen und die als Motiv nur für
Namen und fotografiere sie auf Augenhöhe. Bruchteile von Sekunden präsent sind.