Ausgabe #17 Download
Jahrgang 2018
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EDITORIAL
Was für ein Theater!
In den letzten Wochen herrschte ein großes und aufgeregtes Durcheinander rund um die DSGVO. Sie weckt Emotionen und lässt verzweifeln. Während ich hier sitze um dieses Editorial zu schreiben, macht diese neue EU-Datenschutzgrundverordnung von sich verstärkt die Rede und verunsichert so manchen Fotografen und die, die es ebenso betrifft. Da braucht es nicht lange auf sich warten lassen, bis sich die soziale Medienlandschaft in ihrer vollen Pracht mit geführten Debatten, gefüllten Blogs und sich weiterhin fragenden EU-Bürgern entfaltet. Pfiffige Geschäftemacher und rechtschaffene Anwälte wittern mit ihren Geldspürnasen neue Wege um daraus Kapital schlagen zu können, vielleicht.
Haben Sie aber keine Angst, wir sind keiner sterbenden Kunst verschrieben und unterliegen keinen affektierten Äußerungen, wir erleben den Wandel des Bewusstseins und hinterlassen im Hier und Jetzt, nicht noch mehr Fragen, indem wir dieses Thema unter die Lupe nehmen und Haarspalterei betreiben. Vielleicht ist es auch nur eine Komödie und wir werden irgendwann eines besseren belehrt. Verstehen Sie also meine Gedanken als kleine polemische Unterstreichung unserer Sorgfalt die somit dokumentiert ist.
Einigen wir uns also darauf, dass die Streetfotografie mit ihren künstlerischen Möglichkeiten, weiterhin eine Bühne braucht. — Licht aus, Vorhang auf.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebes Publikum, liebe Freunde, nun möchten wir Sie herzlich willkommen heißen, zur siebzehnten Ausgabe von Soul of Street. Siebzehn Mal, in der dieses Magazin der Streetfotografie im deutschsprachigen Raum zur kulturellen Landschaft der Streetfotografie verhilft. Stets mit kreativen kollektiven Einflüssen und der nötigen Portion Enthusiasmus, gleichen wir uns, wie Bühnenautoren, die mit einer großen redaktionellen Freiheit arbeiten — um schlussendlich auch ihnen etwas darzubieten. Das Magazin als Metapher zum Bühnenstück. Die in unseren Ausgaben behandelten Themen schauen oftmals über den Tellerrand hinaus, denn es sind weitaus größere Reize in diesem Genre vorhanden und wir kratzen nicht an der Oberfläche einer Begriffsdefinition des eigentlichen Wortes Streetfotografie. Nein, wir schlüpfen tiefer hinein, in diese lebendige und besondere Art der Fotografie und reißen förmlich die Türen zum Fundus, auf um interessiert Ausschau nach neuen Projekten zu halten. Es sollen Themen sein, die uns auf unterschiedlichster Art und Weise bewegen und den Lesern hin und wieder zu einer belebenden Attitüde verhelfen.
In diesem Genre bewegen sich die Fotografen allzu oft in geselliger Runde des trivialen Alltagsleben und suchen nach kleinen oder großen Geschichten, die die Bühne des Lebens offenbart, just in diesen gefühlten Momenten verdrängen wir alles um uns herum und befreien uns vom eigenen Unbehagen und verspüren bei erfolgreicher Wahrnehmung, sogar Nuancen von Glück.
Seien Sie nun unser Ehrengast und übertreten Sie in dieser Ausgabe von Soul of Street die Grenze zwischen Zuschauerraum, Bühne und Handlung.
Herzlichst grüßt Sie, Marc Barkowski