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alles auf dem Brussels Street Photography Festival erwarten und was wir davon
            gerne in diese Ausgabe packen würden, wenn den alles so klappt, da hielt der Zug
            auch schon in Brüssel an. Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge.


            Raus aus dem Zug, rein in das Taxi und keine 15 Minuten später standen wir dann
            an der Rezeption des Hotel BLOOM. Es scheint irgendwie langsam Tradition zu sein,
            dass wir nicht problemlos in Hotels einchecken können – ich erinnere mich da an
            Stuttgart und ähnliche Probleme. Letztendlich dauerte es 45 Minuten bis wir unsere
            Zimmer beziehen konnten. Der Azubi schien leicht überfordert, aber letzten Endes
            hat er es mit Hilfe eines erfahrenen Kollegen hinbekommen. Da wir genug Zeit hat-
            ten, waren wir auch völlig entspannt. Die Zimmer waren groß und individuell, da
            jedes Zimmer in dem Hotel von einem anderen Designer eingerichtet wurde – das
            hat mir wirklich gut gefallen.


            Nachdem ich mich kurz frisch gemacht hatte, ging es runter in die Lobby, wo Marc
            schon auf mich wartete. Wir wollten die Zeit bis zur Veranstaltung nutzen und mit
            unserer Kamera bewaffnet noch ein wenig Brüssel erkunden.
            Wir liefen schon einmal die grobe Richtung zur Galerie ab und schauten uns auch
            den Weg zur Stadtmitte an.
            Um 19 Uhr war es dann soweit. Sehr viele Fotografen sind der Einladung in die Ga-
            lerie Ravenstein gefolgt.
            Die Ausstellung hatte es wirklich in sich. Sie hat mich voll und ganz in ihren Bann
            gezogen und mich in meiner Fotografie sehr inspiriert. Bisher war ich ein Freund
            der Schwarz-Weiß-Fotografie, weil ich der Meinung bin, dass das Auge darauf ruhi-
            ger liegt. Die farbenfrohen Bilder in der Ausstellung haben mich allerdings so sehr
            beeindruckt, dass ich schon am nächsten Tag meine Kamera auf Farbe umgestellt
            habe und auch direkt versucht habe, meine Bilder neu aufzubauen.


            Aber das war nicht alles, was mich an diesem Abend beeindruckt hat. Die Ausstel-
            lung wurde im Laufe des Abends immer voller und ich sah auf einmal Fotografen,
            die ich bisher nur aus Büchern oder Reportagen kannte – Matt Stuart zum Beispiel.
            Und was mir sofort positiv auffiel, er hatte keine Starallüren, sondern verhielt sich
            wie ein ganz normaler Besucher mit einem ganz großen Auge und besonderem Ta-

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