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zu zeigen, die Alltagssituationen in der Stadt- Bei offener Blende werden die Lichter im Hinter-
fotografie abbildet. Mein Ziel ist es, die Wahr- grund zu großen, unscharfen Ellipsen abgebil-
nehmung meiner Bilder mit Emotionen zu ver- det, die sich um den Bildmittelpunkt ausrichten.
binden. Gerade Alltagsszenen werden meist als Diese Ausrichtung führt zu dem sogenannten
Routine erlebt und nicht in ihrer Tiefe reflektiert. »Swirl-Bokeh«.
Mit meinen Bildern möchte ich der Betrachterin/ Das Objektiv ist ein echter »Brocken«, es wiegt
dem Betrachter die Möglichkeit geben, innezu- ein knappes Kilogramm – die Herausforderung
halten, still zu werden und die Emotionen hin- ist also besonders groß! Andere Streetbilder
ter dem Bild zu fühlen. Wien ist nicht nur eine habe ich mit einem Canon 17–85 mm f 4–5,6
gebaute Stadt, sie verkörpert ein Lebensgefühl! gemacht.
In meiner Fotografie ist es mir sehr wichtig, nah
Wie schaut es mit der Technik bei dir aus, mit an die Menschen heranzugehen. Ich experi-
welchem Equipment arbeitest du? mentiere gern mit Lichtverhältnissen, Licht und
Schatten.
Meine Streetportraits mache ich mit dem alten
russischen analogen Helios 40–2 85 mm f 1,5 Mit welchen Programmen bearbeitest du
Portraitobjektiv, das ich meiner Canon 600D deine Aufnahmen?
aufsetze.
Manchmal führt die Kombination aus alt und Meine RAW-Bilder bearbeite ich mit Adobe Pho-
neu zu verblüffenden Ergebnissen. Ich schät- toshop, Lightroom 4.4 und Silver Effex Pro 2.
ze den eigenen weichen Charakter dieses Ob-
jektivs sehr. Das Arbeiten mit dem Helios er- Haben es Frauen deiner Ansicht nach leich-
fordert einen gewissenhaften Schärfeabgleich ter in der Streetfotografie als Männer? Wie
und manuelles Abblenden. Durch seine hohe ist deine Erfahrung dazu?
Lichtstärke von 1:1,5 liefert das Objektiv bei
offener Blende eine sehr geringe Schärfentie- Ich glaube, es hängt alles von der Professio-
fe. Das Helios 40 genießt in manchen Kreisen nalität ab. Was ist Streetfotografie? Im Grunde
inzwischen Kultstatus und wird respektvoll als genommen ist sie nichts anderes, als der Name
»Bokeh-Monster« bezeichnet. schon sagt: Die mehr oder minder passive Do-