Page 8 - soulofstreet
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Fotograf hält von jedem beliebten Modell
das gleiche, nicht jeder kommt mit jeder
Kamera gleich gut zurecht. Hier scheiden
sich die Geister und das dürfen sie.
Viel wichtiger aus meiner Sicht ist, zu
betonen, dass die Auswahl der Kamera in
der Streetfotografie nicht an erster Stelle
steht und Dich von Deinem Vorhaben
keineswegs abhalten sollte. Lass Dich
nicht von dem Gedanken behindern, dass
Du (derzeit) noch nicht die „richtige“
Ausrüstung parat hast. Gestalterische
Visionen lassen sich durch Elemente wie
Licht, Kontrast und Hintergrund schon mit
einem Smartphone bewältigen. Mein Rat
Gute Bilder und kleinere Erfolge geben Dir an Dich: Konzentriere Dich auf die
ein Vielfaches von dem zurück, was Du an Gestaltung des Bildes und auf die
Mühen investierst. Und sie werden sich Voraussetzungen, die Dir die Straße im
einstellen, das verspreche ich Dir. jeweiligen Moment bietet. Folge dabei
Deiner Intuition.
Die Zeit zum Fotografieren zu haben, ist
genauso wichtig wie dein vorhandenes Hast Du einmal diese grundsätzlichen
Werkzeug. Je mehr Stunden Du damit Voraussetzungen geschaffen, legst Du das
verbringst, auf der Straße zu weitere Augenmerk auf Deine
fotografieren, desto mehr Momente wirst Wahrnehmung und Deine Sinne. Trainiere
Du wahrnehmen und schließlich einfangen dein Sehen – auch ohne Kamera. Erkenne
können. Das geht natürlich nicht ohne Situationen bevor sie eintreffen und lerne
Kamera. durch Erfahrungen. Erfahrung sammelst
Du bei Deinen Erkundungen durch die
Diese Feststellung ist zwar zutreffend, Städte, auf deren Straßen Du Dich
stimmt jedoch aus meiner Sicht nur begibst. Auch, ohne ständig eine Kamera
teilweise. Streetfotografie ist flexibel. Du dabei zu haben, kannst Du das richtige
kannst anstelle einer super Profi- Sehen lernen. Nimm Dir die Zeit und setze
Ausrüstung genauso Dein Smartphone Dich an einen Ort, an dem Bewegung
verwenden. Möglicherweise eignet sich herrscht. Hier sei beispielsweise ein Café
dieses zum Einstieg sogar besser als oder Kaufhaus, eine Fußgängerzone oder
sofort mit einer professionellen Kamera die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
loszuziehen. Das Smartphone hat jeder erwähnt. Beobachte Deine Mitmenschen.
von uns fast immer dabei. Auch ungeübte Lerne, Dich in andere einzufühlen und
Menschen machen Fotos mit ihren Dich in sie hineinzudenken. Beobachte in
Handys. Aus meiner Sicht kann es sich Ruhe wie sich die Menschen geben, wie
gut dazu eignen, die eigenen Hürden nicht sie sich verhalten, nimm Deine
gleich so hochzustecken, sondern, quasi Beobachtungen in Dich auf und fließe mit
„von der Basis aus“ einen anderen – ihnen.
neuen – Blickwinkel zu erfahren und ihn
zu trainieren. Ich empfinde es daher als
weniger wichtig, mit welcher Kamera Du
anfängst.
Eine Frage, die sich dennoch stellt, ist
zweifelsohne, ob es Equipment gibt, das
für die Streetfotografie besonders gut
geeignet ist. Dazu möchte ich an dieser
Stelle keine gutgemeinten Ratschläge
erteilen. Ich vertrete die Auffassung, dass
Du im Laufe deiner Entwicklung die
richtige Kamera finden wirst. Nicht jeder